Was ist eine Anschlussfinanzierung?
Wenn du oder Ihr eine Immobilie finanziert habt und die vereinbarte Zinsbindung – zum Beispiel nach 10 oder 15 Jahren – endet, bleibt in vielen Fällen eine Restschuld offen. Diese muss weiter finanziert werden. Genau an dieser Stelle kommt die Anschlussfinanzierung ins Spiel: Du schließt ein neues Darlehen ab, um die verbleibende Kreditsumme weiter zurückzuzahlen.
Welche Formen der Anschlussfinanzierung gibt es?
Prolongation
Du bleibst bei deiner bisherigen Bank und verhandelst dort neue Konditionen. Vorteil: wenig Aufwand. Nachteil: meist keine Top-Zinsen.
Umschuldung
Du wechselst zu einer anderen Bank, die dir bessere Konditionen bietet. Das bedeutet mehr Aufwand – inkl. neuer Bonitätsprüfung und Kreditprüfung – kann sich aber finanziell lohnen. Achtung: Eine Vorfälligkeitsentschädigung kann anfallen, wenn du vor Ende der Laufzeit wechselst.
Forward-Darlehen
Du sicherst dir heute schon die Zinsen für eine Anschlussfinanzierung in der Zukunft (bis zu 60 Monate im Voraus). Das lohnt sich besonders, wenn du mit steigenden Zinsen rechnest.
Diese Faktoren beeinflussen deine Anschlussfinanzierung
– Restschuld: Wie hoch ist der offene Betrag?
– Bonität: Hat sich deine finanzielle Situation verändert?
– Zinssituation am Markt: Sind die Zinsen aktuell niedriger oder höher?
– Tilgungsrate: Möchtest du mehr oder weniger tilgen?
– Laufzeit: Möchtest du schneller schuldenfrei sein oder niedrigere Raten?
Unterschied zwischen Zinsbindung und Kreditlaufzeit
Zinsbindung und Kreditlaufzeit werden oft verwechselt – dabei regeln sie ganz unterschiedliche Aspekte deines Darlehens:
Begriff | Bedeutung |
---|---|
Zinsbindung | Zeitraum, in dem der vereinbarte Zinssatz festgeschrieben ist – z. B. 10 oder 15 Jahre. Innerhalb dieser Zeit ändert sich dein Zinssatz nicht, egal wie sich der Markt entwickelt. |
Kreditlaufzeit | Der komplette Zeitraum, bis das Darlehen vollständig zurückgezahlt ist – häufig 25–35 Jahre bei Immobilienkrediten. |
